Kumihimo - Tradition:


Marudai

Arbeitstechnik




Wie die Schnüre am Marudai hergestellt werden
Das für die japanischen Flechtschnüre hauptsächlich verwendete Arbeitsgerät  ist ein "Marudai". Sein Oberteil ist mit einem Loch versehen, in das die Schnur mit einem Gewicht hineingezogen wird. Nach außen hängen die Fadenbündel an Spulen ("Tama"). Kleinere Geflechte können aus 4 oder 8 Strängen geflochten werden, umfangreichere arbeitet man mit 32. In alten Geflechten finden sich über 150 Stränge. 
Jeder Strang besteht aus mehreren einzelnen Fäden. Die Stränge werden nach dem Prinzip von Bewegung und Gegenbewegung miteinander verflochten. Man arbeitet mit beiden Händen gleichzeitig und möglichst gleichmäßig.
Arbeitshaltung am Marudai
Der erste Schritt: Garn vorbereiten

Zunächst muß das Garn für die Spulen abgemessen werden. Je nachdem, wie dick das Geflecht werden soll, entscheidet man sich für eine Anzahl von Fäden für jede Spule. Ähnlich wie bei der Vorbereitung einer Webkette werden die Fäden um zwei Schärklammern gespannt und die einzelnen Stränge voneinander getrennt. Auf einer Schärklammer wird die Stränge mit einem Faden zusammengebunden, an der anderen Seite werden sie aufgeschnitten. Man knotet die Stränge an den Hilfsfaden, der um die Spulen gelegt ist und wickelt die Stränge auf. Dann befestigt man sie mit einer Schlaufe. 

Garn schären
Der zweite Schritt: Marudai vorbereiten

Das zusammengebundene Ende der Stränge wird in die Öffnung des Marudai gehängt und ein Beutel mit Gewichten daran gehängt. In der Regel ist der Beutel etwa halb so schwer wie das Gesamtgewicht der Spulen. Die Höhe des Gewichts wirkt sich auf die Festigkeit des Geflechts aus: je schwerer das Gewicht, desto lockerer das Geflecht. 
Die Spulen müssen nun noch in die richtige Ausgangsposition gebracht werden, damit das Geflecht das gewünschte Muster bekommt. 

Marudai (Schnitt)
Der dritte Schritt: Das Flechten

Das Diagramm zeigt das Beispiel eines einfachen "4-Enden-Geflechts". Der große Kreis entspricht der von oben gesehenen Arbeitsfläche (dem "Spiegel") des Marudai, die kleinen Kreise den Spulen. Man bezeichnet die Positionen der Spulen mit den Himmelsrichtungen. 
Man beginnt mit dem Flechten, indem die rechte Hand den nördlichen und die linke gleichzeitig den südlichen Strang heben. Die Hände bewegen die Stränge in Uhrzeigerrichtung gleichzeitig zur gegenüberliegenden Seite und legen sie ab. Im zweiten Schritt wird mit der Rechten das westliche Fadenbündel angehoben und mit der Linken das östliche; diesmal geht die Bewegung gegen den Uhrzeiger. Die fortlaufende Abfolge der beiden Bewegungen ergibt ein einfaches Geflecht, das durch Variationen bei Farbverteilung und Garnen unterschiedlich gestaltet werden kann. 

das erste Flechten  (Nord-Süd)
das zweite Flechten (West-Ost)
Abbildungen: Schnüre aus: Hoko Tokoro, Kumihimo in Japan
Grafiken aus: Rodrick Owen, Geflochtene Kordeln und Tressen

zurück zu Geräte

Info: 
 
Shop:
Tradition  -  Kumihimo heute  Forum
 
Produkte
  -  Bücher  -  online Shop
Kids english version mailhometop

Zurück zu:
 
Seitenanfang
v
Startseite: Tradition
v
Kumihimo

Info              Shop
v
Klöppelkiste
Info              Shop